FRAG KLUG
So kommunizieren Profis an der Rezeption & in der Reservierung
Diese zwei Floskeln bringen mich auf die Palme
Ein Gespräch kann binnen Sekunden ins Stocken geraten, oft nur wegen einer „falsch“ formulierten Frage.
Ob am Telefon oder im direkten Gästekontakt: Deine Fragen entscheiden darüber, ob sich der Gast wohlfühlt, Vertrauen fasst und dir die Infos gibt, die du brauchst. Hier sind die 4 häufigsten Fragefehler, und wie du sie ganz einfach vermeidest.
Mit einer geschlossenen Frage beginnen
Fehler #1
„Sie möchten für zwei Nächte reservieren?“
Zack, die Antwort lautet „Ja“ oder „Nein“ und das Gespräch entgleitet in eine Einbahnstraße.
Willst du im Gespräch die sprichwörtlichen Zügel in der Hand halten? Dann setze auf offene Fragen! Bei einer offenen Frage steht das Fragewort am Anfang und lässt sich nicht mit einem einfachen „Ja“ oder „Nein“ beantworten.
Offene Fragen starten mit den klassischen W-Wörtern:
Wer – Was – Wie – Wo – Wann
Offene Fragen werden auch Informationsfragen genannt und wie der Name schon sagt: Du bekommst wertvolle Details, die dir im Gespräch weiterhelfen.
Das macht offene Fragen so stark:
- Sie liefern dir viele Informationen.
- Sie bringen den Gast dazu, sich zu öffnen und mehr zu erzählen.
- Sie schaffen Nähe und stärken die Beziehung.
TIPP:
Setze offene Fragen besonders zu Beginn des Reservierungsgesprächs ein. Gerade dann, wenn du noch wenig weißt, helfen sie dir, in kurzer Zeit ein klares Bild zu bekommen.
Offene Fragen werden auch Informationsfragen genannt, weil sie dir genau das geben: Details, die dir helfen, dein Gespräch gezielt zu steuern.
Fragen im Sammelpack stellen
Fehler #2
Drei Fragen in einem Atemzug? Das überfordert jeden Gast und wirkt schnell wie ein Verhör.
Vor lauter Angst eine Frage zu vergessen, neigen manche Personen dazu, viele Fragen auf einmal zu stellen. Sie hören sich wie rausgeballert an, so, als ob sie in kurzer Zeit möglichst viele Infos abarbeiten wollen. Das Problem: Der Gast fühlt sich schnell überfordert, muss gedanklich zwischen mehreren Themen hin- und herspringen und nimmt im schlimmsten Fall eine abwehrende Haltung ein, weil er den Überblick verloren hat.
So machst du es richtig:
Stelle eine Frage und höre dir die Antwort aufmerksam an. Greif dann den Faden auf und leite sanft zur nächsten Frage über. So bleibt der Gesprächsfluss angenehm, dein Gast fühlt sich ernst genommen und du kommst so an klar und strukturiert an alle wichtigen Informationen.
TIPP:
Baue deine Fragen geschickt ins Gespräch ein, anstatt sie wie einen Fragenkatalog abzuarbeiten. Das wirkt natürlich, entspannt und sorgt dafür, dass du der Gast in Plauderlaune kommt.
Fragen stellen und dann nicht zuhören
Fehler #3
Ungeduld ist der größte Stolperstein in jedem guten Gespräch. Wenn du eine Frage stellst, gib deinem Gast ausreichend Zeit zu antworten. Unterbrich nicht und falle dem Gast nicht ins Wort, auch wenn dir die Pause ewig vorkommt. Oft denkt dein Gegenüber einfach kurz nach oder sucht die richtigen Worte.
Zeige echtes Interesse, indem du aufmerksam zuhörst, Blickkontakt hältst und Notizen machst. So vermittelst du Wertschätzung und sorgst dafür, dass sich dein Gast richtig verstanden fühlt.
Denk daran: Die Antwort ist genauso wichtig wie die Frage, schließlich hast du sie aus einem bestimmten Grund gestellt. Wer wirklich zuhört, sammelt nicht nur Fakten, sondern auch wertvolle Hinweise auf Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen.
Überflüssige & unklare Fragen stellen
Fehler #4
Planloses Fragen wirkt unvorbereitet, im schlimmsten Fall wirkst du unprofessionell und so, als interessiert dich der Gast nicht. Unklare Formulierungen sorgen für unnötige Verwirrung. Das Ergebnis: Dein Gesprächspartner weiß nicht, worauf du hinauswillst und du bekommst nicht die Antworten, die du brauchst.
TIPP:
Erstelle dir eine kleine Checkliste mit den wichtigsten Gesprächspunkten. Halte dich an diesen roten Faden und passe die Liste je nach Situation flexibel an. Wenn du klar und gezielt fragst, wirkst du kompetent, gut vorbereitet und der Gast fühlt sich bei dir gut aufgehoben.
MeINE PERSÖNLIcHE ERFAHRUNG:
Wer bewusst und strukturiert fragt, gewinnt Zeit. Du musst weniger nachhaken, kommst schneller zu den Informationen die du brauchst um ein professioneller Urlaubsberater zu sein. Positiver Nebeneffekt: dein Gast fühlt sich bei dir in besten Händen.
#FAZIT:
Fragen sind Werkzeuge und je gezielter du sie einsetzt, desto leichter kommst du ans Ziel. Übe, bewusst offene Fragen zu stellen, Pausen auszuhalten und immer klar zu wissen, warum du etwas fragst. Deine Gäste fühlen sich bei dir gut aufgehoben und nehmen dich als kompetent und sicher wahr.
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Sandra Jandrisovits
Sandra Jandrisovits ist Gründerin und Inhaberin des Online‑Schulungsprogramms hotelonlineschulung.com.
Mit über 20 Jahren Erfahrung in leitenden Hotelpositionen zeigt sie Rezeptions‑ und Reservierungsteams, wie authentische Gastfreundschaft und clevere Verkaufsrhetorik nicht nur mehr Buchungen ermöglichen, sondern Mitarbeitende zugleich souveräner und selbstbewusster auftreten lassen.
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